Streuobstwiesen

 

Streuobstbau ist eine Form des Obstbaus, bei welchem mit umweltverträglichen Bewirtschaftungsmethoden Obst auf hochstämmigen Baumformen erzeugt wird. Die Bäume stehen im Gegensatz zu niederstämmigen Plantagenobstanlagen häufig "verstreut" in der Landschaft. Streuobstbeständen gemeinsam ist die regelmäßige Nutzung sowohl der Hochstamm-Obstbäume (Obernutzung) als auch der Flächen unter den Bäumen (Unternutzung). Die umweltverträgliche Nutzung eines Streuobstbestandes schließt die Anwendung synthetischer Behandlungsmittel wie Pestizide und Dünger aus. Untersuchungen belegen, dass Streuobstbestände einen Lebensraum mit einer riesigen Artenvielfalt darstellen. Vor allem die Streuobstgürtel um viele Städte sind in den letzten Jahrzehnten der Bebauung zum Opfer gefallen. Ein weiteres Problem beim Verlust dieses Lebensraums stellt die Aufgabe der Nutzung dar. Wichtig bei der Pflege einer artenreichen Streuobstwiese sind sowohl Pflegeschnitte als auch eine extensive Pflege der Wiesen mit höchstens 2 – 3 Schnitten pro Jahr. Seit Anfang der 1980er Jahre bemühen sich Naturschützer, Landwirte, öffentliche Hand und Keltereien vermehrt um Schutz und Förderung der Streuobstbestände in Deutschland. Motivation hierfür sind die Bedeutung des Streuobstbaus für Landschaftspflege und Naturschutz, als Kulturgut und als Erwerbszweig sowie für Naherholung und Tourismus. Unter anderem ist die Aufpreisvermarktung ein Mittel, um die Pflege von Streuobstwiesen wieder attraktiv zu machen. In Pfullingen nimmt der NABU im Herbst gemeinsam mit anderen Vereinen das gesammelte Obst von Streuobstwiesen an, damit Pfullinger Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen hergestellt und in Pfullinger Läden verkauft werden kann. Zudem hat die NABU Gruppe Pfullingen auf Ihren eigenen Grundstücken in den vergangenen Jahren über 100 neue Hochstammbäume gepflanzt um Verluste an anderen Orten auszugleichen.